Narrative Beschreibung

Das Verhältnis von Erzählung und Beschreibung ist eine der schwierigsten Fragen der Erzähltheorie. In der Forschung (hauptsächlich der literaturwissenschaftlichen) werden diese beiden Diskursformen meist als voneinander unabhängig gesehen und getrennt behandelt.

In meiner Magisterarbeit ging ich hingegen davon aus, dass es sich um zwei sich gegenseitig durchdringende und ergänzende Diskursformen handelt und untersuchte detailliert die „Eintrittsstellen“ der Beschreibung im erzählenden Text. Dabei stellte sich heraus, dass nicht nur jede Erzählung in gewissem Maß auch beschreibend ist, sondern dass es auch Formen der Beschreibung gibt, die sich narrativer Mittel bedienen. Die Arbeit trug deshalb programmatisch den Titel „Narrative Beschreibung“.

Die Rolle der Beschreibung in der Sprachwissenschaft und allgemein in wissenschaftlicher Sprache wurde ergänzend untersucht, die ausufernde Sekundärliteratur zur Narratologie auf ihre für das Thema wesentlichen Aspekte hin gesichtet und ausgewertet.

Anhand von Beispielen aus der Literatur und der Literaturtheorie wurde die Geschichte der „Narrativen Beschreibung“ von Homer über Lessing, Zola, Fontane, Lukács bis zu Christa Wolf und Uwe Johnson dargestellt.


Sabine Skudlik: Narrative Beschreibung.
Hausarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Hauptreferent: Prof. Dr. Harald Weinrich
1984 - unveröffentlicht

Sabine Skudlik